Heute ist es also so weit – der erste Wettkampf!
Die Nervosität steigt und steigt, mittlerweile ist sie kaum noch auszuhalten.
Du hast ein gutes Gefühl, denn schließlich hast du dich gut vorbereitet und hart trainiert.
Dass du letzte Nacht nicht wirklich gut schlafen konntest, tritt in den Hintergrund – denn gleich geht’s los!
Oh! Wo sind meine Schuhe? Vor lauter Aufregung und Hektik zu Hause hast du das wichtigste vergessen…
So oder so ähnlich ist es sicherlich schon vielen Athleten ergangen.
Damit dir das nicht auch oder nicht noch einmal passiert, hilft eine ebenso akribische Vorbereitung zum Packen der Tasche, wie auch bei der Wettkampfvorbereitung im Training, nichts dem Zufall überlassen wurde.
Am einfachsten hilft mir eine Packliste dabei.
Die wird am PC geschrieben und vor jedem Wettkampf wird abgehakt, was bereits in der Tasche verstaut wurde.
So hast du einen schnellen Überblick was noch fehlt.
Die Packliste kannst du immer fortführen oder abändern, wenn sich deine Bedürfnisse ändern. Am besten sofort wenn es dir in den Sinn kommt.
Damit hältst du die Liste immer auf dem Laufenden und aktuell.
Du kannst mir gerne eine Nachricht zukommen lassen, dann sende ich dir meine aktuelle Packliste als Vorlage per E-Mail zu.
Auch die Startunterlagen vom Veranstalter solltest du wenn möglich nicht am Tag des Wettkampfes abholen. Wenn irgend möglich erledige das zumindest einen Tag vorher.
So kannst du z.B. dein Laufshirt schon zu Hause mit der Startnummer präparieren.
Zudem hast du am Wettkampftag einen Gedanken weniger im Kopf. Der Tag wird aufregend und in gewisser Weise anstrengend genug!
Auch für eine entspannte Anreise solltest du genug Zeit einplanen. Ich bin immer ca. 1h bis 1h 15 min. vor dem Start am Wettkampfort (sofern ich meine Startunterlagen schon abgeholt habe).
Ansonsten solltest du dafür zusätzliche Zeit einplanen. In dieser Stunde kannst du in aller Ruhe in die Atmosphäre eintauchen, deine Nervosität etwas herunterfahren und das ganze Geschehen einfach mal auf dich wirken lassen. Das hilft auch sehr oft um nochmals einen extra Kick Motivation zu bekommen.
Du solltest dich ca. 30 Minuten in Ruhe aufwärmen. In dieser Zeit kannst du alle deine Übungen machen die du sonst vor dem Training auch machst.
Aber denk bitte dran – heute ist Wettkampf! Also bitte keine falsche Motivation an den Tag legen und denken du musst dich besonders intensiv Mobilisieren etc…
Ja – es ist der Wettkampf – aber nicht mehr und nicht weniger. Tue genau das was du in einem wettkampfnahen Training auch tust – nichts besonderes – aber mit der notwendigen
Intensität, Konsequenz und Konzentration. Eine Verletzung so kurz vor dem Start braucht niemand.
Achte darauf wann du dich in die Startaufstellung begeben kannst, und suche dir je nach Schnelligkeit deinen Platz. Lass dich nicht zu weit nach hinten drängen (wenn du schnell bist).
Aber sei bitte auch so fair und stell dich nicht in die erste Reihe wenn deine Zielzeit für 10km bei ca. 57 Minuten liegt.
Ein Mittelmaß entsprechend deiner zu erwartenden Leistung wäre optimal.
Der Startschuß fällt!
Jetzt heißt es sich auf dich selbst konzentrieren. Das klingt einfacher als es in Wirklichkeit ist.
Jeder um dich herum gibt alles, sie stürmen rechts und links an dir vorbei…
Gut nur, dass du weißt, dass du für einen 10km-Lauf gemeldet hast, und nicht für einen 100m-Sprint.
Am Ende wird abgerechnet – und das kann verdammt lang werden.
Natürlich sollst du auch schnell loslegen – aber in deiner Pace, die du die letzten Wochen für die 10km trainiert hast.
Lass dich nicht verführen mit den anderen „mitzusprinten“. Im Endeffekt wirst du mit dieser Taktik spätestens ab km 7 viele der Sprinter wieder überholen.
Deine Laufzeit wird auch eine schnellere sein, wenn du mit einem flotten Tempo gleichmäßig durchlaufen kannst, als wenn du zu schnell startest und dann alle 200m langsamer werden musst, weil dich die Kräfte in den Beinen verlassen oder dir die Puste ausgeht.
Und jetzt wünsch ich dir viel Erfolg bei deinem ersten Wettkampf!